Der Ursprung dieser Art von Bildgestaltung war der Besuch zahlreicher hinduistischer Tempelanlagen in Südindien. Die übervoll mit Figuren und Gegenständen besetzten, pagodenartigen Tempeldächer dort stehen im starken Kontrast zur Stille des kargen, kaum beleuchteten Innenraums. Dieser Gegensatz hat mich stark interessiert und meine Idee war, dass er in der Gegenüberstellung von Bild und Betrachter spürbar ist.
In der Folgezeit verschiebt sich der Inhalt immer mehr in Richtung gesellschaftlicher und sozialer Themen, sowie deren Behandlung und Bewertung durch die Medien. Linien und andere zeichnerische Fragmente verdichten sich in einem offenen und spontanen Malprozess zu Formen und Figuren. Dabei setzen sich die Bilder puzzleartig aus Einzelelementen zusammen, deren Herkunft zum Teil auf persönliche Eindrücke und Erlebnisse zurückgeht. Die Gedrängtheit, Buntheit und Aufdringlichkeit, sowie die Thematik der dargestellten Sachverhalte finden ihre Entsprechung aber auch in der penetranten Bilderflut, der wir täglich durch die Medien ausgesetzt sind. Man könnte das Erscheinen zahlreicher Figuren, Gegenstände und Handlungsmomente mit dem schnellen "Durchzappen" vieler Fernsehkanäle vergleichen, wovon jeweils ein kurzer, zusammenhangloser Eindruck zurückbleibt. Und ähnlich, wie ein gewohnheitsmäßiger Medienkonsument Bilder unbeteiligt im "Vorbeizappen" aufnimmt, ohne reale und fiktive Szenen zu unterscheiden, werden die Handlungen meiner Akteure durch die stilisierte Malweise emotional neutralisiert. Zurück bleiben blanke Phänomene, die nicht näher bestimmbar sind in ihrer Absurdität.